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Intensivpflege - Heike - 27.11.2021 Hallo alle zusammen, weil ich es auch nicht mehr schaffe, meinen Mann rund um die Uhr zu betreuen, habe ich mich an die Pflegeberatung unseres Landkreises gewendet. Wir haben uns über 24-Stunden-Pflege unterhalten (nicht durch eine osteuropäische Pflegerin, sondern einen speziellen Pflegedienst). Sie hat sich wirklich reingehängt und mir einen Kontakt vermittelt. Haralds Tochter ist selbst Intensivkrankenschwester, allerdings in einer Klinik. Sie hat sich erkundigt und in Erfahrung gebracht, dass diese Art der Pflege gewährt wird, wenn lebensbedrohliche Situationen entstehen können. Das ist der Fall, wenn die Gefahr besteht, dass der Schleim im Rachenraum aspiriert/eingeatmet wird und deshalb ein Absauggerät eingesetzt werden muss. Dieses Absauggerät haben wir schon zu Hause. Jetzt habe ich eine Argumentationshilfe für den kommenden Termin mit der Intensivpflege-Station. Die Intensivpflege übernimmt übrigens die Krankenkasse, evtl muss man etwas für die Grundpflege von der Pflegekasse beantragen. Aber diese Pflegekräfte sind theoretisch rund um die Uhr einsetzbar – theoretisch. Auf diese Weise kriegt man die dringend benötigte Zeit zum Erholen, damit man nicht über kurz oder lang selbst krank wird. Nach drei Jahren habe ich das auch dringend nötig. Ich halte euch auf dem Laufenden. Viele Grüße Heike RE: Intensivpflege - Kristina W. - 07.01.2022 Hallo, mein Name ist Kristina und ich bin 29 Jahre alt. Meine Schwester Liana ist 27 Jahre alt und unsere Mutter bei der seit 2 Jahren PSP diagnostiziert wurde, ist jetzt 63 Jahre alt. Der Schock sitzt noch sehr hart und wir sind gerade in einem Lebensabschnitt, der sehr sehr weh tut. Angefangen hat das ganze mit jahrelangen Depression > Antriebslosigkeit > Haushalt liegen lassen > Job schmeißen > um 17 Uhr sich schlafen legen > nur noch im Dunkeln leben, d. h. ohne Licht durch das Haus gehen in der Nacht > Stürze auf der Straße und drinne > Knochenbrüche > innere Blutungen im Hirn > sich nicht mehr zu Wort melden trotz blutendem Kopf nach Sturz > keine Gefahr mehr erkennen > Sprache verlangsamt, Wörter vergessen > Sprechen nur manchmal möglich > laufen gar nicht mehr möglich = sitzt jetzt im Rollstuhl > Inkontinenz > völliger Verlust von sozialem Verhalten > Alleine Besteck halten funktioniert fast gar nicht mehr > verschluckt sich STÄNDIG beim Essen > springt von Zeitzonen zu Zeitzonen, d. h. die Demenz setzt ein. Seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl, dass sie realisiert, dass es nicht besser wird. Vorher sagte sie immer: Kinder, in einem Monat bin ich wieder gesund. Doch nun sagt sie solche Sachen: Kristina, keiner kann sich vorstellen, wie unendlich ich leide. Meine Schwester und ich haben uns um unsere Mutter gekümmert, aber jetzt wohnt seit 2 und halb Monaten eine ausländische Vollzeitpflegekraft bei uns und übernimmt die Pflege. Ich dachte ja, wenn jemand kommt und mir die pflegerische Tätigkeit abnimmt, wird alles besser werden. Aber mein Gewissen macht mir einen Strich durch die Rechnung - ich will ihr so sehr helfen aber ich weis nicht mehr wie! Ich fühle auch keine Unterstützung durch die Ärzte. Ich muss jedem immer erklären dass es kein normales Parkinson ist sondern ein viel schmerzhafterer Weg in den Tod ist. Ich muss Entscheidungen treffen für die ich mich nicht bereit fühle…naja aber ich muss und deswegen wachse ich so hinein. Das alles ist wirklich ein Albtraum. Mich schockiert wirklich NICHTS MEHR. Ich habe so viele Fragen im Kopf. Wie lange muss meine Mutter noch leiden ? Was ist die nächste Station? Welche Hilfe gibt es noch? Ich habe zum Glück alles erreicht was ich brauche um die Vollzeitpflegekraft uns leisten zu können, also meine Mutter hat die Pflegestufe 5 relativ schnell bekommen. Doch wann ist der richtige Moment, ab dem ich mich für ein Hospiz entscheide? Und ich frage mich, ob meine Mutter überhaupt noch Lust am Leben hat. Denn sie kann heute GAR NICHTS mehr selber machen. Und sie hat auch auf nichts Lust. Kein Wunder - man sagt, diese Leute fühlen sich gefangen in ihrem eigenen Körper weil sie in ihrem Gehirn die Schritte schon durchgehen, die sie jetzt machen wollen und dann funktioniert einfach gar nichts mehr. Nicht Sätze bilden, nicht nach etwas greifen, nicht mehr aufstehen, gar nichts mehr. Ich bitte, von dem Vorschlag, meine Mutter in ein Pflegeheim zu geben, abzusehen. Ich freue mich sehr über Antworten von euch. Liebe Grüße Kristina W. |